Martin liefert Euch ein Video, wo ich nur einen Einzeiler in Planung hatte: Keyflower ist ein typisches Arbeitereinsetzen, mit dem Kniff, dass zusätzlich und gleichzeitig um die jeweiligen Aktionsfelder geboten werden kann. Das Ganze nun also ausführlich mit Martin in folgendem Video.
Da ich ja nicht einfach meine komplette Arbeit an Externe abgeben kann, möchte ich abschließend noch meine eigene Meinung beitragen: Keyflower ist das Paradebeispiel für ein Spiel, bei dem eine klitzekleine Idee, das Bieten um die mit Arbeitern nutzbaren Felder, ein altbekanntes Spielgefühl völlig umkrempelt. Derart stark, dass wir in Zukunft nicht mehr nur von Arbeitereinsetzen bzw. Worker Placement sprechen werden, sondern von Arbeiterbieteinsetzen bzw. Worker Placement Bidding. Wobei, vielleicht denkt sich da ein kreativer Kopf doch besser noch einen vozeigbareren Namen für aus... ; ) So oder so: Keyflower begründet ein neues Genre. Der Mechanismus ist dermaßen genial und innovativ - hier kann und darf nicht mehr von einer Abwandlung gesprochen werden, Keyflower ist hingegen beinahe DAS geworden, wonach die Vielspielergemeinde um Agricola und Co seit längerer Zeit verzweifelt sucht. Beinahe. Das einzige wirkliche "Problem" auf der spielerischen Seite welches ich
bei Keyflower sehe, ist die Spieltiefe. Klaro gibt es viele verschiedene
Plättchen, welche unterschiedlich auftauchen, und ohnehin
hängt der Spielverlauf dann ja von den Spielern und deren Interessen ab.
Trotzdem befürchte ich, dass es hier für einige auf lange Sicht neben
Rohstoffbeschaffung, Siegpunktewandel und ein paar Sonderplättchen nicht genug zu sehen gibt.
Keyflower fehlt die Strategievielfalt und Abwechslung der Vorreiter um über viele
Partien oder gar Jahre (siehe Agricola usw.) zu begeistern. Auch beschleicht mich das Gefühl, dass hier noch lange nicht alles gesagt ist - aus dieser Mechanik kann und wird noch eine ganze Menge mehr herausgeholt werden. Daher bringt
entweder Uwe Rosenberg die Tage mal ein entsprechend fähiges Spiel raus, oder R&D Games legen irgendwie nach. Können
sie sich aussuchen, eins davon passiert garantiert. Kurzum: Wer ernsthaft meint etwas von Spielen zu verstehen, ein Kenner oder
Sammler sein mag, der kann es sich absolut nicht erlauben Keyflower
auszulassen, denn damit fing alles an, werden sie sagen. Fraglich nur, weshalb man dann wieder so labbrige Pappsichtschirme beilegen muss, sehen die auch noch so hübsch aus. Vielleicht sollte denen endlich mal einer sagen, was sie eigentlich für gute Spiele machen und in welcher Kategorie sie mitspielen, damit sie aufhören derart fahrlässig Potential zu verschenken. WARUM? Günstig genug ist das Spiel. Wir haben vorgesorgt und Euch ein Exemplar zurückgelegt: hier abholen.
Ich spiel das spiel jetzt seit einiger Zeit recht regelmäßig und sehe bisher keine Probleme bei der Spieltiefe. Ich habe bei jedem Spiel wieder Neues zu entdecken und habe immer das Gefühl andere Strategien zu fahren. Extrem witzig finde ich, wie stark man sich an die Spielweise seiner Mitspieler anpassen muss. Wenn man mal ein oder zwei Spieler austauscht kann sich das Spiel komplett anders spielen.
AntwortenLöschenHallo Ben,
AntwortenLöschenWorker Placement Bidding - hat uns das der Feld nicht schon im Strasbourg vorgemacht?
Liebe Grüße
Nils (in Unkenntnis von Keyflower)
http://aiblinger-zockerbande.de/
Der Machanismus so ist mir auch neu. Das Bieten bezieht sich auch hier direkt auf Arbeiter, währned man bei Strasbourg mit Arbeitern einerseits, aber mit Handkarten zum Bieten andererseits unterwegs ist.
AntwortenLöschenIch konnte es bisher nur ein mal spielen, aber da hat es mir sehr gut gefallen. Ich finde es sehr spannend, wenn ich eine Ressource (die Arbeiter) auf verschiedene Art und Weise händeln muss. ich denke, ein Vergleich zu San Juan lässt sich hier ziehen, wo die Karten ebenfalls vielfältig eingesetzt werden. Hier sind es nun die Arbeiter.
Den Blick in die Zukunft würde ich mich ebenfalls anschließen. Bin gespannt, was da noch so kommen mag. Aber in der Zeit hoffe ich auf einige Partien Keyflower :)
PS: Haben die Autoren von Keyflower nicht auch etwas mit der Begründung des Worker-Placement-Mechanismus zu tun? Kann mich da aber auch täuschen.